Nachrichtenarchiv La Palma Aktuell Mai 2016




Freitag 13.05.2016
Höchsttemperatur heute 17,1 Grad - niedrigste Temperatur 12,9 Grad

Heiliger Bimbam
Meine Quelle, deine Quelle…


Es geht mal wieder um die Heilige Quelle. Die "Fuente Santa" an der Südspitze der Insel und wieder gibt es Spannungen zwischen der Gemeinde Fuencaliente und der Inselregierung. - Alle sind sich nur in einem Punkt einig, es wäre für den Ort und natürlich für die ganze Insel wunderbar, wenn man diese Thermalquelle doch endlich als touristische Attraktion nutzen könnte. - Über zehn Jahre ist es jetzt her, dass man diese Quelle wieder entdeckt hat, nachdem sie beim Ausbruch des San Antonio im Jahr 1677 von dessen Lavamassen bedeckt worden war. - Gegen Schwiegermütter, Syphilis und Hinkebeine soll angeblich das warme Wasser gut helfen und früher, also zu der Zeit vor dem Scharmützel mit der Lava, war die "Fuente Santa" auf La Palma bereits landesweit bekannt und berühmt. - Mit Geld vom Cabildo Insular und sogar des Gobierno de Canarias hat man jahrelang versucht, die Quelle wieder frei zu legen, aber es gelang eben erst nach vielen vergeblichen Versuchen, wieder an das Wasser zu gelangen. - Man beschreibt die Menge des Wassers unterschiedlich. Bei Flut scheint sich auch Meerwasser mit dem Thermalwasser zu vermischen und man spricht zwar immer von den kurativen Wirkungen des Wassers, aber es ist keine Analyse zur Hand, welche das eben bestätigen könnte. - Macht ja auch nichts, wer seinen Katzen Globuli gibt, selbst aber zum Kassenarzt rennt, der muss glauben und nicht wissen. So verkauft man uns diese Quelle auf einem Niveau mit Vichy oder Bad Nauheim, oder wie das jetzt aktuell wieder aus der Gemeinde klingt, als bestes Bad des Atlantik. - Mich machen solche Superlative immer ein bisschen nervös. Besonders, wenn wir eben den lokalen Hickhack und Bimbam kennen, der sich zwischen der Gemeinde Fuencaliente und der Inselregierung um die Zukunft der Heiligen Quelle immer wieder auftut.

Aus der Gemeinde kommt nun eine flammende Presseerklärung, wie man sich denn die Zukunft der Nutzung der Fuente Santa vorstellt und natürlich hätte nur die Gemeinde das Sagen. - Das ausgerechnet aus der Gemeinde, in welcher ein Sozialist den Bürgermeister stellt, wo doch auch der Inselpräsident aus dieser hehren Verbindung stammt und doch hier zumindest Einklang herrschen sollte. - Ist aber nicht und so vermutet man nun, den immer noch spürbaren Einfluss des Pedro Nolasco, hinter der Geschichte. Dieser Mann war viele Jahre Bürgermeister in der Südgemeinde und dessen Gruppierung UPF (Unión Progresista de Fuencaliente) unterstützt den jetzigen sozialistischen Bürgermeister Luis Torres. - Man sagt, Pedro Nolasco wäre es egal, wer "unter ihm" Bürgermeister im Süden sei und er hatte seinerzeit schon Investoren, welche an der Nutzung der "Fuente Santa" interessiert seien. - Er hatte sogar schon Bürgerbeteiligungen verkauft, was eigentlich eine gute Idee ist, aber daran wären dann nur Bürger der Gemeinde beteiligt, nicht aber des Restes der Insel.

Man vermutet nun den robusten Einfluss dieses "Granden" der südlichen Gefilde, das ist allerdings nicht offiziell. Aber man kann natürlich verstehen, dass die Inselregierung andere Interessengruppen vertritt, als die lokalen Kräfte. - Wer da "hinter" der Inselregierung stehen soll, das ist gar nicht zu ahnen. Eigentlich waren sich dort die drei Parteien PP, CC und PSC immer einig, dass die Fuente Santa nicht lokal gesteuert werden soll, sondern ein inselweites Interesse an dieser natürlichen Ressource besteht. - Die Gemeinde will sogar noch mehr, die wollen auch noch ein Museum (El Museo de la Fuente Santa) und ein Badehaus im Ort (Centro Termal) und dort, wo die Heilige Quelle selbst ist, dort soll ein historisches Bad entstehen, das "Balneario Histórico". - Also nicht das Projekt, welches nach der internationalen Ausschreibung den Wettbewerb gewonnen hatte, sondern eine andere Kiste. - Das ist natürlich ein klarer Affront gegenüber der Inselregierung. - Diese erlauchten Damen und Herren haben viel Geld ausgeben lassen, diesen internationalen Wettbewerb, um das beste Projekt eines Thermalbades für den Süden, zu erstellen. - Was beide Institutionen aber immer noch nicht geklärt haben, ist allerdings eine große bürokratische Hürde. Dort, wo das Badehaus hin soll, sei es nun das Projekt des Cabildo Insular, "Piedra de Fuego" oder das historische Badehaus, beide können nach den jetzigen Auflagen des Landschaftsschutzes dort gar nicht gebaut werden. - Die Inselregierung versucht derzeit die Nutzungsbedingungen für den Schutzraum (Monumento Natural de Los Volcanes de Teneguía) dort so weit zu verändern, dass doch eine gewerbliche Nutzung möglich ist. - Ob das rechtskräftig gelingt, das ist noch eine ganz andere Frage und man kann nach den jetzigen Streitigkeiten eigentlich davon ausgehen, dass sich Inselregierung und die Gemeinde in Sachen Heiliger Bimbam sogar vor weltliche Gerichte zerren werden. - Darüber hinaus verliert die Insel und auch die Gemeinde viel Zeit und Geld, da man leider damit rechnen muss, dass diese Streitigkeiten eine Nutzung der Thermalquelle noch weitere Jahre verzögern können. - Und weil das noch nicht genug an Verdruss ist, die Küstenbehörde hat auch noch ihr OK zu jeglichem Projekt dort zu geben.





Familie Ingrid & Mathias Siebold
Calle el Torreón 5/7
E-38750 El Paso
La Palma, Islas Canarias, Spanien
Telefon: + 34 922 497 216
WhatsApp: + 34 616 167 775
email: m.siebold@casamartin.de

Casa Martin Ferienhaus auf La Palma